Webhosting-Guides
Was beim Hosting alles beachtet werden sollte
Unsere Tipps für das Webhosting
Bei der Auswahl des richtigen Webhosting-Providers sollten zunächst einige Fragen geklärt werden.
Wir möchten im Folgenden versuchen, die wichtigsten Aspekte aus unserer Webhosting-Erfahrung zusammen zu fassen.
Unsere Webhosting-Guides
1 – V-Server, Root-Server oder Shared Hosting?
2 – Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit
3 – Geschwindigkeit
4 – Server-Hardware und Virtualisierung
5 – Speicherplatz und Leistung
6 – Support & Skalierbarkeit
7 – Fazit und Beispiel-Szenarien
Aller Anfang ist schwer
V-Server/Root-Server oder Shared Hosting?
Entscheidend bei dieser Frage ist der angestrebte Einsatzzweck. Möchte man lediglich eine kleine Website, ohne größere serverseitige Applikationen hosten, so reicht in aller Regel ein einfaches Shared Hosting völlig aus. Für größere Anwendungen und Server-Anwendungen hingegen reichen oftmals weder Leistung noch Funktionsumfang der üblichen Shared Hosting Pakete aus. Hierbei ist ein Root- bzw. V-Server dann unabdingbar.
Shared Hosting
Als Shared Hosting (oftmals auch einfach nur „Webhosting“ genannt) wird ein Dienst bezeichnet, der dem Anwender ein begrenztes Kontingent an Speicherplatz und Leistung, den sogenannten Webspace, zur Verfügung stellt. Auf diesem Webspace kann der Nutzer dann seine Website oder Web-Anwendungen betreiben.
Bezahlbar und einsteigerfreundlich
Die Vorteile von Shared Hosting
Zu den Vorteilen eines Shared Hostings gehören in erster Linie die geringen Kosten und hohe Nutzerfreundlichkeit. Da sich der Webspace die Kapazitäten eines physischen Servers mit anderen Nutzern teilt, ist jedem der Nutzer nur ein begrenztes Kontingent der Serverkapazitäten zugewiesen. Deswegen können die Kosten für den begrenzten Webspace sehr gering gehalten werden. Außerdem sind Konfigurations- und Wartungsaufwand für Shared Hosting sehr viel geringer. Das ist vor allen Dingen für weniger erfahrene Nutzer von großem Vorteil. Durch grafische Oberflächen wie zum Beispiel Parallels Plesk® werden die wichtigsten Konfigurations- und Wartungsarbeiten mit wenigen Klicks ermöglicht. Dazu gehören zum Beispiel das Hinzufügen neuer Domains und zuweisen eines Webspaces, oder auch das Anlegen von Backups oder SSL-Zertifikaten. Während hingegen bei einem V- oder Root-Server fundierte Kenntnisse in der Server-Administration über Konsolen-Befehle vorausgesetzt werden.
Weniger Performance und Flexibilität
Nachteile von Shared Hosting
Shared Hosting bringt neben den aufgeführten Vorteilen leider auch einige Nachteile mit sich, die wir an dieser Stelle ebenfalls skizzieren möchten. So ist ein Shared Hosting leider aufgrund der mit anderen Nutzern geteilten Server-Kapazitäten niemals so performant (z.B. hinsichtlich der Website-Ladezeiten) wie ein gut konfigurierter Server. Außerdem sind viele Einstellungen vom Webhosting-Provider bereits voreingestellt und können von Power-Usern somit nicht modifiziert und auf die individuellen Bedürfnisse des Webhostings angepasst werden. Je nach Anbieter können bestimmte Web-Anwendungen wie zum Beispiel ein CMS hier schnell an Grenzen stoßen, wie zum Beispiel die PHP-Version oder das Upload-Limit.
Die Vor- und Nachteile von Shared Hosting im Überblick
Vorteile | Nachteile |
geringe Kosten | Limitationen bei Performance und Speicher |
leichte Konfiguration | eingeschränkte Möglichkeiten beim Konfigurieren der Server-Einstellungen |
wenig Wartungsaufwand | oft kein voller Zugriff auf das System |
V-Server oder Root-Server
Was ist der Unterschied? Was sind die Vorteile?
V-/Root-Server
Die Bezeichnungen „Root- oder V-Server“ werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft simultan verwendet und beschreiben oft dasselbe: Nämlich einen dedizierten oder virtualisierten Server, auf den der Nutzer vollen administrativen Zugriff hat. Weil man hier im Linux-Server-Umfeld auch von „Root- Zugriff“ spricht, bezeichnet man diese Form von Server auch als „Root-Server“. Im Gegensatz zum Shared Hosting erhält man als Nutzer eines Root-Servers also die volle Kontrolle über das Server-Betriebssystem und alle Applikationen, die darauf laufen.
Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit
Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des richtigen Webhosting-Providers ist die Ausfallsicherheit beziehungsweise Verfügbarkeit des Webhosting-Paketes oder Servers.
Welche Mindestverfügbarkeit sollte mein Webhosting haben?
Ein gutes Webhosting-Angebot sollte mindestens 99,5% Verfügbarkeit vorweisen können. Das heißt, dass das Shared Hosting bzw. Server-Angebot bei 365 Tagen im Jahr zu mindestens 99,5% der Zeit verfügbar ist und dementsprechend auch die Website in diesen Zeitraum ohne Unterbrechung zur Verfügung stellen kann.
Netcup beispielsweise garantiert für seine Root-Server eine Mindestverfügbarkeit von 99,9%. Umgerechnet heißt das: Der Server ist mindestens 364,6 Tage pro Jahr verfügbar. Das wiederum bedeutet, dass der Server maximal 8,76 Stunden pro Jahr ausfallen darf.
Geschwindigkeit
Insbesondere für den Betrieb von Websites, aber auch für das Hosting von Server-Applikationen ist die Geschwindigkeit des Servers essentiell. Eine schnelle Antwortzeit des Servers kann die Ladezeit der darauf bereitgestellten Websites in hohem Maße beeinflussen. Das ist nicht nur für die Nutzerfreundlichkeit der Seite, sondern auch für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) von enormer Bedeutung.
Welche Geschwindigkeit sollte das Webhosting mindestens aufweisen?
Für den reibungslosen Betrieb einer gewöhnlichen Website sollte die Antwortzeit des Servers etwa 200 Millisekunden betragen. Das heißt, dass zwischen der ersten Anfrage des Browsers und der ersten Reaktion des Servers nicht mehr als 200 Millisekunden, also umgerechnet etwa eine Viertelsekunde vergehen darf. Erst nach der ersten Antwort des Servers wird damit begonnen, die Website auszuliefern.
Dauert die erste Server-Antwort zu lang, kann der Browser auch erst später mit dem Ausliefern der Inhalte und der Darstellung der Website beginnen. Die eigentliche Ladezeit der Website beginnt also erst, nachdem der Server seine erste Antwort gesendet hat. Hoster mit langen Antwortzeiten sind also dringend zu vermeiden. Lange Ladezeiten sorgen sowohl für eine schlechte Nutzererfahrung und frustrierte Abbrüche als auch für schlechteres SEO-Ranking.
Welche Server-Hardware ist für meine Website oder Server-Anwendung sinnvoll?
Verwendet man kein Shared Hosting für den Betrieb einer Website, so fällt die Wahl meist auf einen Root-Server. Bei dieser Form des Webhostings ist sehr viel Wissen im Bereich der Server-Administration notwendig, da alle Konfigurationen des Webservers manuell vorgenommen werden müssen.
Neben den offensichtlichen Faktoren, wie Speicherplatz, Leistung und Internet-Anbindung gibt es auch weitere Faktoren zu beachten.
Wer nicht gleich einen deutlich teureren „Dedicated Server“ bucht, bei welchem die Hardware der buchenden Person alleine gehört,
greift unter den Begriffen V-Server / Root-Server in der Regel zu teil-dedizierten Servern.
Meistens hat das zur Folge, dass bestimmte Teile der Server-Hardware reserviert sind (z.B. hat jeder Mieter seinen eigenen Bereich auf der Festplatte), während sich andere Teile der Hardware (z.B. die Internet-Anbindung) mit allen virtuellen Maschinen geteilt werden muss.
Hier gilt als Faustformel: Je mehr Teile der Hardware dezidiert sind, umso teurer aber auch umso leistungsfähiger ist der angesprochene Server am Ende. Netcup kann hier als Fall-Beispiel herhalten: In den günstigen V-Servern, die aktuell bereits ab 2,69€ starten, befinden sich sogenannte vCores. Hier teilen sich verschiedene virtuelle Maschinen die CPU-Kerne. Die Root-Server der starten hingegen erst ab 6,99€ – hier enthält aber bereits der niedrigste Tarif 2 dezidierte Kerne.
Auch die Art der Virtualisierungslösung sollte beachtet werden, kann hier bei falscher Wahl doch viel Frustration auftreten.
OpenVZ vs. KVM
Welche Virtualisierungslösung sollte ich nutzen?
Einige Server-Provider setzen noch heute auf OpenVZ, denn das ist für den Hoster sehr günstig zu betreiben, allerdings bringt es auch viele Nachteile mit sich. So wird bei OpenVZ das Hostsystem als Grundlage genutzt und nur der V-Server nur teil-virtualisiert, während bei KVM jeder vServer vollends virtualisiert wird, wodurch hier dem Nutzer viel größere Freiheiten zur Verfügung stehen.
Er kann unter KVM zum Beispiel eigene ISOs starten und auf diesem Weg eigene Betriebssysteme und Versionen installieren, via VNC-Konsole auf den Server zugreifen und vieles mehr – all das ist unter OpenVZ nicht möglich. Im Alltag ist es zudem ein sehr entscheidender Vorteil, dass bei einem KVM basierten V-Server einfach ein Upgrade auf die nächste Betriebssytem-Version eingespielt werden kann. Bei OpenVZ basierter V-Server sind hingegen keine Upgrades möglich und es muss immer auf die Images des Hosters zurückgegriffen werden. Was wiederum bedeutet, dass zum Upgraden des Servers im Prinzip regelmäßige Neuinstallationen erforderlich sind.
Ein weiteres Problem bei OpenVZ-Hostern ist, dass diese Virtualisierungslösung gerne eingesetzt wird, um Hardware zu überbuchen. So werden z.B. auf einen physischen Server mit 64GB Arbeitsspeicher (RAM) schnell mal 80 virtuelle Server gepackt, welche jeweils 2GB RAM zur Verfügung haben. Brauchen dann viele dieser V-Server gleichzeitig große Mengen RAM, muss aufs „Swappen“ zurück gegriffen werden – und die Performance sinkt für alle virtuelle Maschinen, die sich auf dem Server befinden.
Speicherplatz und Leistung
Für den Betrieb einer Website wird unterschiedlich viel Speicherplatz („Webspace“) benötigt. Während bei kleinen Unternehmenswebsites meistens schon wenige Gigabytes ausreichen, können größere Online-Portale bei wenig Webspace schnell an ihre Grenzen stoßen. Insbesondere wenn viele Medien zur Verfügung gestellt werden müssen, gibt es bei kleineren Webhosting-Tarifen oder Servern schnell Platzprobleme. Werden auf der Seite große Bilder und vor allen Dingen Videos geteilt, sollte der Speicherplatz großzügig kalkuliert werden. Insbesondere beim Betrieb von einer self-hosted Cloud wie zum Beispiel der populären Opensource-Lösung Nextcloud muss ausreichend Speicherplatz eingeplant werden. Denn je nach Anzahl der Nutzer sowie Frequenz und Größe der Uploads, kann das Speicherplatzkontingent schnell erschöpft sein. Aber auch gehostete CRM-Systeme, Foren usw. können im Laufe der Zeit durch große Mengen an Datenbanken einen hohen Speicherplatzverbrauch erreichen.
Wie viel Speicherplatz benötigte ich für meine Website?
Aufgrund der genannten Faktoren ist es wichtig, dass man sich bereits vorab Gedanken zum voraussichtlich benötigten Speicherplatzkontingent macht. Für eine kleine Unternehmensseite ohne große Videos und mit komprimierten Fotos, sollte im Normalfall ein Webspace mit 20 GB voll und ganz ausreichen. Bei den meisten Webhosting-Angeboten ist der Speicherplatz heutzutage allerdings nicht mehr der limitierende Faktor. Die meisten Shared Hosting Pakete enthalten selbst in der günstigsten Version bereits mit ausreichend Speicherplatz für die gängigsten Anwendungsfälle. Die meisten Netcup-Angebote beispielsweise beginnen bereits ab 50GB SSD-Speicherplatz für 1,99€.
Support & Skalierbarkeit
Wenn Websites, Online-Plattformen, Self-hosted Clouds oder ähnliche Server-Anwendungen weiter wachsen, steht jeder Webmaster bzw Administrator irgendwann mal vor dem Problem, dass die ursprünglich gebuchten Ressourcen nicht mehr ausreichen. Ist dieses Szenario absehbar, muss man sich als Betreiber rechtzeitig Gedanken darum machen, wie man seine Kapazitäten aufstocken kann.
Darauf solltest du achten:
Auf flexible Tarifwechsel-Möglichkeiten achten
Ein wichtiges Kriterium ist für uns daher beim Webhosting auch die Möglichkeit, den Tarif des Shared Hostings bzw Root-Servers flexibel wechseln zu können, ohne den gesamten Inhalt umziehen zu müssen. Hierbei spricht man von einer so genannten Soft-Migration. Im Bereich des Shared Hostings sind Upgrades in höhere Tarife oft kein Problem. Bei den meisten Netcup-Angeboten beispielsweise ist es unserer Erfahrung nach problemlos möglich, innerhalb des Cloud-Hostings den Tarif und damit auch die Leistung des Webhostings flexibel zu wechseln.
Wert auf zuverlässige Service-Qualität legen
Ebenfalls nicht unerheblich für die Wahl des richtigen Webhosting-Providers sollte die Service-Qualität von dessen Support sein. Was bringt das günstigste Shared Hosting oder der preiswerteste Server, wenn bei einem Ausfall erst nach 2 Tagen das Problem behoben und man obendrein noch unfreundlich behandelt wird? Die meisten der von uns getesteten Provider bieten glücklicherweise einen sehr guten Support. Fast schon zum guten Ton gehört es für renommierte Hosting-Anbieter eigentlich, an allen Wochentagen Support anzubieten. Gerade an Wochenenden sind viele Endverbraucher auf den meisten Websites unterwegs. Wenn am Wochenende also ein Webserver ausfällt und der Provider keinen Support bietet, kann man so schnell sehr viel Traffic verlieren.
Bietet der Provider einen 24/7-Support?
In der Regel sollten die meist recht großzügig bemessenen Supportzeiten für die meisten Betreiber kleinerer oder Websites ausreichen. Gerade bei großen Internetauftritten oder serverseitigen Diensten, welche rund um die Uhr verfügbar sein müssen, ist jedoch ein nächtlicher Support unabdingbar, sollte es zu Ausfällen kommen. Dies ist jedoch nicht selbstverständlich und in der Regel aufpreispflichtig. Bei vielen Providern kann ein erweiterter Support hinzugebucht werden. Bei netcup beispielsweise ist mit dem sogenannten „A-Level Support“ auch eine Priorisierung inkludiert, welche Probleme mit dem eigenen Webhosting priorisiert behandelt. Das heißt, vor anderen Kunden ohne den erweiterten Support. Gerade bei großen Websites, die hohe Verfügbarkeit gewährleisten müssen, ist das absolut empfehlenswert.
Unser Fazit
Was ist der beste Webhoster?
Zusammenfassend lässt sich keine pauschale Aussage darüber treffen, welcher Provider für Shared Webhosting oder Server der beste ist. Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Anbietern sind auch die möglichen Use Cases und Anforderungen sehr individuell. Es gibt also nicht „den besten Webhoster“. Welcher Provider für das eigene Projekt am besten geeignet ist, muss jeder Betreiber für sich selbst entscheiden.
Detaillierte Informationen zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Provider haben wir bei unserem Provider-Vergleich zusammengestellt.
Beispiel-Szenarien
Kleine Unternehmenswebsite
Bei einer kleinen Unternehmenswebsite ist in der Regel ein Shared Hosting sinnvoll. Wenn die Seite nur zur Unternehmenspräsentation genutzt werden soll und ohne interaktive Elemente wie zum Beispiel einen Onlineshop, eine Cloud oder CRM-System auskommt, dann reichen hier meist auch schon die günstigeren Pakete, wie zum Beispiel Netcup Webhosting 1000 oder Hosteurope Webhosting Basic. Lokale Handwerker, Geschäfte und andere Dienstleister fallen in diese Kategorie.
Mittlere Unternehmenswebsite mit Online-Shop
Für Unternehmen mit mittlerer Größe sollte auch ein größeres Hosting-Paket gewählt werden, da hier der monatliche Traffic in der Regel höher, das Webangebot und damit auch die Datenmengen oft umfangreicher ausfallen als bei kleinen Unternehmen. Außerdem besitzen viele Geschäfte mittlerer Größe auch einen eigenen Online-Shop und/oder ein abgeschlossenes Warenwirtschaftssystem oder gar vollständiges CRM-System, das auf dem eigenen Server gehostet werden soll. Hierfür sollten etwas großzügigere Server Kapazitäten gewählt werden. Dazu empfehlen sich im Bereich des Shared Hostings entweder Pakete wie zum Beispiel das HostEurope Webhosting Premium oder das Netcup Webhosting 4000 um den erhöhten Speicherplatzanforderungen gerecht zu werden.
Größere Online-Plattformen
Für größere Web-Projekte wie zum Beispiel Community-Foren, großen Onlineshops, Auftritten von großen Firmen samt umfangreicher Kundenportale und ähnlichen Vorhaben reicht ein gewöhnliches Shared Hosting in der Regel nicht mehr aus. Die Limitationen reichen von unzureichender Rechenleistung, über mangelnde Konfigurationsmöglichkeiten bis hin zu wenig Speicherplatz. In diesem Fall empfiehlt sich ein V-Server oder Root-Server, wie zum Beispiel Netcups RS400 mit ausreichender Leistung um die volle Kontrolle über das Projekt behalten zu können
Austausch, Hilfe und News
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